Beschreibung
Santos Hernandez wurde 1873 in Madrid geboren und begann schon in jungen Jahren bei dem Zupfinstrumentenbauer Valentin Viudes bei dem er jedoch nur kurze Zeit blieb um danach bei José Ortega in Granada zu arbeiten. Auch dort blieb er keine lange Zeit und ging zurück nach Madrid um in der Werkstatt von Francisco Gonzales zu arbeiten. 1893 musste er für fünf Jahre zum Militär und wurde während dieser Zeit nach Kuba verlegt, um im spanisch amerikanischen Krieg zu dienen. 1898 verließ er die Armee und eröffnete kurz danach seine eigene Werkstatt in der Calle Nicolas Salmerón. 1905 begann er bei Manuel Ramirez zu arbeiten und nahm dort die Stelle von Enrique Garcia ein, der nach Barcelona gegangen war. Allem Anschein nach war Santos Hernandez am meisten an dem Bau der Gitarre involviert, die für Segovia im Jahre 1912 gebaut wurde. Nach dem Tod von Manuel Ramirez im Jahr 1916 arbeitete Hernandez noch bis 1920 für die Witwe von Ramirez, um im Jahr 1921 in der Allee ‚La Aduana‘ eine neue Werkstatt zu eröffnen. Aufgrund der Bauart und Kopfform, die Santos Hernandez ab circa Mitte der 1930er Jahre entworfen hatte, kann das Jahr 1935 für den Bau dieser Gitarre angenommen werden. Der Händlerzettel ist mit dem Jahr 1921 datiert ist. Diese „Rückdatierung“ wurde häufig von Händlern vorgenommen. Insgesamt befindet sich diese sehr seltene Gitarre mit Palisanderboden in einem guten Zustand. Die Decke ist im Wesentlichen rissfrei. Sie hat lediglich zwei kleine stabilisierte Risse unmittelbar neben dem Griffbrett, die aber weder den Klang noch die Stabilität der Decke beeinflussen. Auf dem Boden befinden sich zwei reparierte Risse. Die Mechaniken sind alt aber sehr wahrscheinlich nicht diejenigen, die sich ursprünglich an der Gitarre befanden. Klanglich besticht dieses Instrument durch seine Klarheit, Brillanz und Trennschärfe. Die Bässe sind kräftig und klingen dunkel und warm.
Gitarrenbauer: | Santos Hernandez |
Baujahr: | um 1935 |
Decke: | Fichte |
Boden und Zargen: | Palisander |
Mensur: | 655 mm |
Sattel: | 50,3 mm |